Im Dialog mit Studenten
Studenten auf ‚Stippvisite‘ in der Rehaklinik
Wussten Sie,…
… dass die Fachklinik Studierenden die Möglichkeit einer Hospitation ermöglicht?
Ja, wir engagieren uns! Nicht nur in der täglichen Arbeit für unsere Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, sondern auch für Studierende. Und dies ist richtig und wichtig. Gerade das Gesundheitswesen befindet sich in einem ständigen Wandel. Dementsprechend wichtig ist es, den angehenden Medizinern, Psychologen und Sozialpädagogen Einblick in unsere Arbeit zu gewähren. Dazu gehört, Studierende nicht nur über die Bedeutung der medizinischen Sucht-Rehabilitation zu informieren, sondern sie vor Ort zu überzeugen. Wir freuen uns, dass auch 2022 wieder zahlreiche Studierende unserer Einladung zur Hospitation folgen. Herzlich Willkommen bei uns.
Darüber hinaus bieten wir Studierenden der Psychologie oder der Sozialen Arbeit die Möglichkeit, ihre Master- oder Bachelorarbeit über ein Thema aus dem Suchtbereich in Kooperation mit unserer Fachklinik zu schreiben.
Wie läuft eine Hospitation in der Fachklinik ab?
Begrüßt werden die Studierenden kurz vor acht von der Chefärztin Gitta Friedrichs persönlich, die über den Ablauf der Hospitation informiert und die Studierenden mitnimmt in unsere täglich stattfindende Morgenrunde. Anschließend wird den Studenten ein Rehabilitand oder eine Rehabilitandin mit langjähriger Suchterfahrung vorgestellt. Die Hospitanten bekommen Einblicke in die Lebens-, Leidens- und Suchtgeschichte und erfahren, welche Hilfsangebote es in der Klinik gibt. „Wann haben Sie gemerkt, dass Sie süchtig sind, womit fängt es an und welche Folgen hat die Sucht?“ Das sind nur einige Fragen, die sich die interessierten Studenten stellen, denn hinter jeder Sucht steckt eine Geschichte. Auf dem Programm steht außerdem die Besichtigung des Klinikgebäudes und -geländes sowie ein Einblick in die Patientenakte. Wir, die Mitarbeiter der Fachklinik, sehen Menschen in ihrer Ganzheitlichkeit und orientieren uns am Menschenbild, das geprägt ist von Respekt, Wertschätzung und einer offenen therapeutischen Grundhaltung. Und genau das wollen wir vermitteln. In einer Nachbesprechung informiert die Chefärztin über die vielfältigen Arbeitsgebiete in der Suchtmedizin, erläutert die Herausforderungen bei Suchterkrankungen und vermittelt so einen lebendigen Eindruck vom Arbeitsalltag in der Rehaklinik. Der Vormittag bietet so sehr viel Raum zum gegenseitigen Kennenlernen, zum Erfahrungsaustausch und Möglichkeiten, Fragen zur Rehaklinik zu stellen. Uns ist an solchen Tagen wichtig zu zeigen, wie wertvoll und vielfältig die Suchttherapie ist. Wir arbeiten hier mit einem multiprofessionellen Team, dass jährlich etwa 270 Patienten eine Rehabilitation ermöglicht.
Bereits seit Jahren besteht die Kooperation mit der medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg, die ihren Studierenden die Möglichkeit einer Hospitation bei uns anbietet. Die Chefärztin engagiert sich zudem dafür, tabuisierte Themen wie Sucht und Abhängigkeit verstärkt als Studienschwerpunkt zu behandeln und Sucht als Erkrankung ernst zu nehmen. Der Austausch mit den Rehabilitanden, die offen über ihre Probleme sprechen, bietet dafür eine tolle Plattform. „Es ist es wichtig zu sehen, wie die Theorie vor Ort umgesetzt wird und ein Gefühl für die Arbeitsatmosphäre zu bekommen. Ein Tag ist leider dabei zu kurz, um alles mit zu erleben." (Leonie, 5 Studienjahr Medizin)